Freitag, 7. November 2014

Verdammt! Wer mäht denn jetzt den Rasen?*


Die Geschichte unseres Seins ist für mein Verständnis ein Organismus, der im übertragenen Sinne aus Herz und Nieren, Leber und Darm, Venen und Nerven, Knochen, Muskeln und Sehnen etc. besteht. Seine Hülle – unser vages Erkennen der pulsierenden, wachsenden, sterbenden und wiederauferstehenden Lebensart - formt in unserer Vorstellung ein Abbild, das trotz aller Zerklüftungen und Erhebungen letztendlich einen in sich geschlossenen Kreis, ja, eine Kugel ergibt, in der wir gefangen bleiben. Über das, was sich außerhalb davon befindet, können wir nur spekulieren. Wir nennen diese Spekulationen Geistes- und Naturwissenschaften und vertrauen auf Statistiken, sowie für das menschliche Hirn erkennbare Zusammenhänge.

Es war an einem Morgen im Januar. Die graue Sonne blickte teilnahmslos wie so oft dieser Tage durch eine dichte Wolkendecke auf die Erde hinab. Noch steckte ihr die letzte Nacht in der zerklüfteten Gashülle, denn sie war kaum zur Ruhe gekommen. Ihr entfernter Nachbar, das kannte sie schon zur Genüge, hatte wieder einmal die Nacht durchgefeiert und mit einem mitternächtlichen Feuerwerk auf sich aufmerksam zu machen versucht. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl gehabt, eine neue Qualität und Quantität zu bemerken. Aber auch das war nichts Besonderes. Umso mehr verwunderte sie die Ruhe, die gespenstisch zu ihr hinaufgestiegen kam.
Die Dämmerung ermöglichte ihren Strahlen einen ersten neugierigen Blick auf das Darunterliegende.
Schon beim ersten Durchdringen der Wolkendecke begann sich die Sonne ungewöhnlich aufzuhellen. Ihr gleißendes Licht schob die verbliebenen Wolken unsanft beiseite und flutete mit einem Schlag den kleinen Planeten. Was sie zu sehen bekam, war unglaublich!
Und nein! Sie träumte nicht. Die Menschen waren verschwunden! Keine Seele weit und breit! Nur auf einer Eisscholle, die nördlich des Äquators vor sich hindümpelte, stand ein verlassener Rasenmäher.


2 Kommentare:

  1. Ah ja, jetzt hab ich den Atomkrieg noch mit, der war mir gestern Nacht entgangen (so ein Atomkrieg kann man ja auch schon mal überlesen). Ich finde das schon gelungen. Einzig weiß ich nicht recht, wie sich eine Sonne in ihren Sturm kneifen kann. Hier fehlt mir die letzte galaktische Vorstellungsgabe; ich lasse mich nachschulen..
    Grüsslichst
    peronegrox (wieso heiß ich eigentlich so?)

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    1. Die Sonne ist eben auch nur ein Mensch. (Hast schon wieder Recht - wird gestrichen der doofe Satz)

      Pero negro = aber schwarz
      Perro negro = schwarzer Hund
      Pero Negro = ein Örtchen in Portugal

      Such dir aus, warum du so heißt.

      :-)))

      Schwimm nicht so weit raus - ist dunkel und bis P isses verdammt weit ...! ;-P

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