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Dienstag, 1. Oktober 2013

Manchmal ist der Murglhupf sehr traurig


Im Land des Murglhupfs ging einst die Sage
von einer schrecklichen Maschinenplage.
Es hieß, für Murglhupfe sei es Zeit
bei Morgenrot, sobald es dämmertage -
die neue Heimat läge weit, so weit.

Da packten sie die sieben bunten Sachen,
die einen Murglhupf im Grund ausmachen.
Schon blies der Obermurglhupf zum Start.
Den Ärmsten war natürlich nicht zum Lachen,
sensibel ist sie wohl, die Lebensart!

Ein Bach aus Tränen formte sich zum Weiher,
mit ihnen weinten Hase, Fuchs und Reiher.
Zum Abschied winkten diese, wünschten Mut.
Und mittendrin blieb hinterm Tränenschleier
ein letzter Murglhupf mit seinem Hut.

Seit jener Zeit seh ich ihn manchmal träumen
am Weiher, den die Trauerweiden säumen.
Mir scheint, er wartet auf die Wiederkehr.
Mit seinen Blicken, die in all den Bäumen
die Leere spür'n, ist's Murglherz ihm schwer.

Donnerstag, 26. September 2013

Murglhupfs Refugium

Weit über Wald und Wiesen ruhen still
nun Hauch und Dunst, die weitgeworfnen Schleier.
Just unter dem Geflecht, gebauscht aus Tüll,
verblasst die Nacht an Murglhupfens Weiher.

Durch dichten Nebel dringt zur Dämmerzeit,
von irgendwo ein aufgeregtes Krächzen,
was dem Betrachter Heidenangst verleiht,
ganz tief im Pfuhl, wo alte Weiden ächzen.

Nur einer wandert frohen Muts drauf los,
ihn stören weder Ruhe noch das Schweigen.
Er streift durch Wiesen, träumt und sitzt im Moos,
man sieht bisweilen ihn auf Bäume steigen.

Dem Murglhupf ist unsre Welt zu laut
und unsre Gier, die Hatz, das Vorwärtsstreben.
Er hat sich sein Refugium erbaut,
doch wo genau, das wird nicht preisgegeben!


Dienstag, 24. September 2013

Guten Abend, Murglhupf!

Zeichnung: Lotta Manguetti 2013

Die Gelbe schritt schon übern Horizont,
mehr als die Hälfte war von ihr verschwunden.
Bis eben hatte er sich still gesonnt,
der Murglhupf, in uferlosen Stunden.

Den Hut trug er zum Schutz auf dem Gesicht;
die dürren Beinchen lagen matt im Kraute,
als glaube er, man sähe ihn so nicht!
Wie er dann guckte, als er mich erschaute?

Er grinste, griff nach seinem Murglhut,
erhob die Hand und grüßte mich voll Wonne.
Dann hüpfte er hinfort gen Abendglut
zum Horizont und traf sich mit der Sonne.

Zeichnung Lotta Manguetti 2013

Mutmacher, geflötet


Zeichnung Lotta Manguetti 


Ein Murglhupf am Weiher saß
und döste, zählte Lerchen, Gras
und Schilf. Ihm war nicht wohl zumute.
Er griff nach einem Rohr zum Spaß
und spielte auf der Flöte was.
Wie schluchzt er laut, der Gute!

Tüdelü Tüdelu Tüdelüdidute

Die Murglhupfin wiederum,
verscheuchte seinen Groll, didum:
Sie zupfte an der Trauerschnute.
Der Flötenspieler sah sich um
und schmolz behaglich mit Gebrumm
in dieser murglichen Minute.

Tüdelü Tüdelu Tüdelüdidute

Nun klang es hell und ohne Gram!
Die Fische lauschten aufmerksam
am Stege bei der Angelrute.
Ich glaube auch, die Welt vernahm
sein Spiel bis nach Daressalam.
Sie sang zu seiner Tute:

Tüdelü Tüdelu Tüdelüdidute

Sonntag, 18. August 2013

Flüchtiger Augenblick

Ich lag auf einer Sommerwiese,
als leises Sirren mich erschreckte.
Mir schien, als lief durch ebendiese
ein Käfer, der die Fühler streckte
nach Löwenzahn, nach Wildlupinen,
Johanniskraut und Wegerich.
Auch zirpten Grillen, summten Bienen
im Wind, der sacht vorüberstrich.

Erneut vernahm ich jenes Summen,
das sich an meine Ohren schmiegte,
um unversehens zu verstummen,
gleich einem Quell, der jäh versiegte.
Bedächtig hob ich meine Lider
und linste durch die Akelei.
Da sah ich ihn: Es huschte wieder
ein Murglhupf an mir vorbei.


Zeichnung Lotta Manguetti 2012