Aus der Wirtschaft hinterm
Moor
dringt aus Luken Qualm
hervor.
Horst Furunkel hockt als
Gast
nah dem heißen Ofenrohr,
lauscht den Reden, schreckt
empor,
als ihn wer am Ärmel fasst.
„Sag mal, bist du nicht der
Rauber,
Mörder, Dieb, ein
Worteklauber
vor Gericht, ein
Galgenstrick,
der vermittels Budenzauber
selbst den Teufel – sauber,
sauber!-
feste packte am Genick?“
„Wem wohl dieses Wissen
nützt …?“,
zischt Furunkel halbverschmitzt
beinah ungehört zurück.
„Hier bist du recht
ungeschützt.
Schweige jetzt!“ Sein Auge
blitzt.
„Sonst verlässt dich heut
dein Glück!“
Doch der Fremde hockt sich
flugs
an den Tisch. Ein wahrer
Fuchs,
denkt Furunkel
ehrfurchtsvoll.
Aus ihm dringt kein einzger
Mucks,
dafür glotzt er wie ein
Luchs
auf den anderen mit Groll.
Der begann auf Bier zu hoffen,
seine Augen starrten offen
und sein Leib - bewegungslos.
Horst Furunkel starrt betroffen.
War der andre schon
besoffen?
Gab dem Fremden einen Stoß.
Als der leicht zur Seite
schwang,
rutschte - still vom Hocker
sank,
wird Furunkel kreideweiß.
Aus dem Rücken blitzt noch
blank
Messers Schneide, und das
drang
bis ans Herz dem Naseweis.
Schweigen herrscht in der Spelunke;
rundum blickt der Erzhalunke,
hebt zur Abwehr seine
Pranken,
als ihn packt ein
Geistesfunke,
um gehetzt mit eilend Schwunge
aus dem Wirtshaus
rauszuwanken.
Doch die Wirtin steht parat
als er an die Türe trat:
„Du begleichst zuvor die Zeche!“
„Liebes Frollein! Ganz
privat:
Jenes war nicht meine Tat!“
Murmelt er und: „ Ja, ich
bleche.
Ich hab diesmal nichts
verbrochen!“
Kaum hat er den Satz
gesprochen,
wird es laut in der Taverne.
O, die Stimmung war am
Kochen!
Bald schon heißt es nah und
ferne:
Horst Furunkel? Fast erstochen!